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Diagnose: Stress

Wachsende berufliche Anforderungen, Leistungsdruck oder Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren – Stress und Arbeitsleben gehen meist Hand in Hand. Daneben gilt es oftmals auch noch, Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen.

Gleicht Ihr Alltag einer nie enden wollenden To-Do-Liste?
Sind Sie abends so angespannt, dass Sie sich trotz Ihrer Müdigkeit oft nicht einschlafen können und sich stundenlang im Bett hin und her wälzen?
Oder wachen Sie Stunden vor dem Weckerklingeln auf, weil sich in Ihrem Kopf schon wieder alles um den kommenden Tag und die zu erledigende Arbeit und Ihre Termine dreht?

Stress kann uns krank machen oder beflügeln und zu Höchstleistungen antreiben. Aber Sie müssen eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung schaffen.

Wenn Sie zu oft und regelmäßig Stress ausgesetzt sind und nicht für die nötige Entspannung sorgen, dann lähmt Stress nicht nur, er macht auch krank.

Was ist Stress?
Das Herz rast, der Atem wird schneller, die Muskeln spannen an. Unter Stress reagieren wir mit einem uralten biologischen Mechanismus, der uns fit macht, damit wir in einer schwierigen Situation bestehen können. Stress entsteht, wenn wir glauben, einer Situation nicht gewachsen zu sein.
In einer Gefahrensituation reagiert unser Kopf blitzschnell. Wir analysieren die Situation und schätzen sie aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen ein. Sind wir bisher mit ähnlichen Situationen gut zurecht gekommen? Dann werden wir die aktuelle Lage als wenig belastend empfinden. In Stress kommen wir, wenn wir die Belastung nicht bewältigen können - oder glauben, dass nicht zu können. Schon das Gefühl "Ich schaff das nicht" reicht dafür aus. Dann steigen zum Beispiel Blutdruck und die Muskelspannung, das Herz schlägt schneller, und wir atmen heftiger. Der Verdauung dagegen wird zurückgefahren.


Es kommt auf die Dosis an
Unter Stress versteht man im Allgemeinen die negativen Folgen bei Überforderung. Aber auch durch permanente Unterforderung können Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen entstehen, die Stress auslösen. Dazwischen befindet sich der Bereich, in dem sich der Mensch mit den Herausforderungen wohlfühlt, die an ihn herangetragen werden. In diesem Bereich sind wir maximal leistungsfähig und fühlen uns aktiv und ausgeglichen.

Stress ist also nicht nur negativ. In der richtigen Dosis kann er zu Höchstleistungen anspornen, etwa beim Leistungssportler. Auch das berühmte Lampenfieber hat schon so manchen Künstler auf der Bühne beflügelt. Erst das Zuviel macht krank.

Verschiedene Auslöser, gleiche Reaktion
Der eine gerät in Schweiß und Zittern, wenn er eine Rede vor 50 Leuten halten soll. Der andere schnaubt vor Zorn, wenn er im Stau steht und einfach nicht weg kommt. Der dritte gerät in Panik, weil er merkt, dass er seine Arbeit nicht termingerecht erledigen kann. Viele Situationen können Stress auslösen.
Manche Auslöser sind für fast alle Menschen sehr belastend. Zum Beispiel ein Unfall, der Tod eines nahen Angehörigen, Angst um den Job, Arbeitslosigkeit, Konflikte in der Familie oder eine schwerwiegende Krankheit. Meist sind aber es die kleinen Ärgernisse und Anstrengungen des Alltags, die uns in Stress bringen.

Angriff oder Flucht
Wie stressig eine Situation ist, hängt vor allem davon ab, welche Strategien Sie haben, um damit fertig zu werden. Das kann sehr unterschiedlich sein. Die körperliche Reaktion dagegen ist immer die gleiche: Wenn wir uns in Gefahr befinden, nimmt unser Körper alle Kraft zusammen: Er versorgt uns mit Energie, damit wir kämpfen oder weglaufen können.


In den früheren Jahren der Menschheitsgeschichte war das auch sehr praktisch. Nur so konnten wir gefährlichen Tieren und anderen Gefahren entrinnen. Heute läuft die Stressreaktion immer noch so ab. Wir haben nur weniger Gelegenheit, die Energie im Kampf mit dem Tiger oder beim Weglaufen wieder loszuwerden.

In alltäglichen Situationen, die wir stressig empfinden, können wir meist weder fliehen noch kämpfen. Oft brauchen wir die bereitgestellten Energien gar nicht. Dann können sie sich gegen den eigenen Körper richten. Steht man nur kurz unter Stress, bauen sich die Energien schnell wieder ab. Bei Daueralarm im Körper können dagegen ernste gesundheitliche Schäden entstehen, zum Beispiel:
 

  • Hoher Blutdruck
  • Verdauungsbeschwerden
  • ein erhöhtes Herzinfarktrisiko
  • Spannungskopfschmerzen
  • mehr Infektionen
  • Depressionen
  • Migräne
  • Zyklus- und sexuelle Störungen


Es ist wissenschaftlich eindeutig erwiesen, dass Dauerstress ein Risikofaktor für eine Vielzahl von Krankheiten ist. Dauerstress beeinträchtigt unser Immunsystem und macht uns anfälliger für Infektionen. Auch Wunden brauchen länger, bis sie verheilen.

Was denken oder fühlen wir in einer Stress-Situation
Eine plötzliche Gefahr - im Strassenverkehr zum Beispiel - lässt uns oft buchstäblich "das Herz in die Hose rutschen". Mit dieser Schrecksekunde fängt die akute Stressreaktion an. Wir sind total wach und richten alle unsere Sinne auf die Gefahr. Wir sind fit für Flucht oder Angriff - gut gerüstet für die Herausforderung.

Wir spüren, wie unser Herz kräftiger schlägt als sonst, wie uns die Röte in den Kopf steigt und wir heftig atmen. Wir fühlen uns aufgeregt. In weniger gefährlichen Situationen genießt der eine oder andere die Kraft, die ihm zufließt, und sagt zum Beispiel: "Unter Stress kann ich besonders gut arbeiten". Stimmt. Wenn es nicht zuviel ist. Denn Stress in Maßen fördert unsere Leistungsfähigkeit. Zum Beispiel bei kniffligen Aufgaben, die uns herausfordern und an denen wir unsere Fähigkeiten erproben können. Wenn wir glauben, dass wir diese Aufgabe bewältigen können -, auch wenn wir uns dazu anstrengen müssen - macht der Stress uns geradezu Spaß.

Die eigenen Gefühle als Frühwarnsystem
Fühlen wir uns dagegen überfordert, wird der Stress negativ. Nutzen Sie deshalb das Gefühl von Überforderung als Ihr persönliches Frühwarnsystem vor Stress.

Wütend, aggressiv, in Panik, ängstlich, unsicher oder gereizt - die Gefühle bei Stress sind vielfältig. Manche Menschen explodieren bei der kleinsten Gelegenheit vor Zorn. Andere möchten sich am liebsten unter der Bettdecke verkriechen oder brechen schnell in Tränen aus. Die einen meinen: Angriff ist die beste Verteidigung. Die anderen fühlen sich manchmal so starr wie das Kaninchen vor der Schlange.

Unsere Gefühle haben eine ganze Menge damit zu tun, was wir denken. In der jeweiligen Situation, aber auch generell über die Welt und über uns selbst. Denken Sie an einem besonders stressigen Arbeitstag: "Mein Gott, wie soll ich das nur schaffen?", werden Sie andere Gefühle haben, als wenn Sie im Supermarkt in der Schlange vor der Kasse stehen und innerlich stöhnen: "Mein Gott, geht das hier wieder langsam!" Von Ihren Gedanken, Erfahrungen und Einstellungen hängt es vor allem ab, ob Stress Sie eher ängstlich macht oder wütend.

Sich selbst wahrzunehmen hilft
Prüfen Sie einmal, wie Sie sich fühlen, wenn Sie unter Stress sind, und was Sie dann denken. Sie werden feststellen, dass sich Ihre Gedanken und Gefühle auch in unterschiedlichen Situationen ähneln. Wenn Sie das eine Weile systematisch machen, lernen Sie Ihre Denk-Gewohnheiten unter Stress besser kennen. Nicht nur das: Sie können dann auch überprüfen, ob es eigentlich realistisch ist, was Sie denken. Oder ob Sie sich Gedanken machen, die eigentlich völlig sinnlos sind.

Was hilft es zum Beispiel, wenn Sie morgens im Stau stehen, vor Ärger auf das Lenkrad schlagen und sich über den Trottel vor Ihnen aufregen, weil der nicht mal schneller losfahren kann? Oder wenn Sie denken: "Oh nein, ich komme zu spät! Schrecklich! Was wird mein Chef nur von mir denken?!" und in Schweiß geraten? Ändert das irgend etwas daran, dass Sie im Stau stehen? Hilft es Ihnen, den Verkehr wieder in Gang zu bringen? Und vor allem: Müssen Sie das denken und so bei sich selbst Wut oder Angst erzeugen? Nein. Sie könnten sich auch sagen: "Mist, ich stehe im Stau. Kann ich etwas daran ändern? Nein, im Moment nicht. Also nur ruhig. Ruf an, sag Bescheid, und dann hör ein bißchen Radio." So werden Sie den Stau mit weniger Stress überstehen.

Stresshormone
Hormone steuern viele Vorgänge in unserem Körper - auch die Stressreaktion. An der Stressreaktion sind viele Hormone beteiligt. Sie werden vor allem von Drüsen in unserem Gehirn und in der Nebennierenrinde produziert.
Zusammen stellen die Hormone unseren Körper in einer Gefahr auf Flucht oder Angriff ein. Sie helfen aber auch, die Stressreaktion wieder abzubauen.

Meldesystem für Gefahren
Sehen wir etwas, das wir für bedrohlich halten, lässt das Gehirn blitzschnell ein ganzes Geflecht von hormonausschüttenden Drüsen aktiv werden. Diese Drüsen wirken wie ein Wasserfall von oben nach unten: Eine regt mit ihren Hormonen die nächste an. Dabei sind vor allem diese drei Drüsen wichtig:
 

  • der Hypothalamus, eine wichtige Schaltzentrale in der Mitte des Gehirns
  • die Hirnanhangdrüse (Hypophyse)
  • die Nebennierenrinde

 

Zuerst gelangt ein spezielles Hormon aus dem Hypothalamus zur Hirnanhangdrüse. Die Hirnanhangdrüse stimuliert daraufhin mit einem weiteren Hormon die Rinde der Nebenniere. Die Nebennierenrinde schüttet dann das Stresshormon Kortisol aus. Kortisol wirkt auf fast alle Zellen des Körpers und bündelt unsere Aufmerksamkeit.

Parallel dazu wird das sogenannte sympathische Nervensystem aktiv. Das ist der Teil des Nervensystems, der den Körper auf Aktivität einstimmt. Unter Stress veranlasst es das Nebennierenmark, die Hormone Adrenalin und Noradrenalin auszuschütten. Diese Hormone aktivieren den Kreislauf und machen uns wach.

Zusammen sorgen die Hormone und das sympathische Nervensystem dafür, dass unser Körper mehr Sauerstoff und Energie bekommt, um schnell handeln zu können. Auch einige andere Hormone, Botenstoffe und körpereigene Eiweiße (Zytokine) sind an der Stressreaktion beteiligt.

Was bewirken die Hormone?
 

  • Der Atem beschleunigt sich
  • Puls und Blutdruck steigen an
  • Die Leber produziert mehr Blutzucker
  • Die Milz schwemmt mehr rote Blutkörperchen aus, die den Sauerstoff zu den Muskeln transportieren
  • Die Adern in den Muskeln weiten sich und dadurch werden die Muskeln besser durchblutet
  • Der Muskeltonus steigt, was oft zu Verspannungen führt. Auch Zittern, Fußwippen und Zähneknirschen hängt damit zusammen
  • Das Blut gerinnt schneller, so schützt sich der Körper vor Blutverlust
  • Die Zellen produzieren Botenstoffe, die für die Immunabwehr wichtig sind
  • Verdauung und Sexualfunktionen gehen zurück - das spart Energie


Die körpereigene Stressbremse
Zum Glück regen wir uns meistens nach Stress auch wieder ab. Dabei hilft eine körpereigene Stressbremse. Wenn das Stresshormon Kortisol in ausreichendem Maß im Blut vorhanden, merken das bestimmte Rezeptoren im Drüsensystem und im Gehirn. Daraufhin stoppt die Nebennierenrinde die Produktion von weiterem Kortisol. Das parasympathische Nervensystem - der Teil des Nervensystems, der unseren Körper zur Ruhe kommen lässt - wird aktiv. Wir werden wieder ruhiger und entspannen uns.
 
Wenn die Hormone "durchdrehen"
Anders sieht es aus, wenn das Zusammenspiel der Hormone nicht optimal funktioniert. Zum Beispiel, wenn nicht genug Rezeptoren vorhanden sind, die merken könnten, dass genug Kortisol vorhanden ist. Dann wird die Achse aus Hypothalamus, Hirnanhangdrüse und Nebenniere zu aktiv und produziert zu viel Kortisol. So etwas kann in schlimmen Fällen zu Denkstörungen, zu Gewebeschwund im Hirn und zu Störungen des Immunsystems führen. Auch Stoffwechselstörungen, die Diabetes fördern, können eine Folge sein.

Wie Stress unsere Immunabwehr beeinflusst
Stress stört die Immunabwehr. In stressigen Zeiten ist man besonders anfällig für Erkältungen und andere Krankheiten. Stress hat Einfluss auf die Arbeit verschiedener Immunzellen. Klar ist: Dauerstress wirkt anders als kurzer Stress.

Studien belegen, dass derjenige, der sich trotz Stress und Belastungen seinen Optimismus bewahrt, besser vor Infektionen der oberen Atemwege geschützt ist als ein Pessimist in gleicher Situation.


Spezialisten und Generalisten im Immunsystem
Das Immunsystem verteidigt unseren Körper gegen schädliche Eindringlinge oder körpereigene, falsch entwickelte Zellen. Es nutzt dafür vor allem verschiedene Zellformen der weißen Blutkörperchen. Da gibt es Fressmaschinen, Wächter, Killer und ausgebildete Spezialisten für besondere Gefahren. Auch bestimmte Eiweiße, die Zytokine, helfen bei der Immunreaktion mit.

Die Zellen der sogenannten unspezifischen Immunabwehr bilden eine erste Linie für die Gefahrenabwehr. Dazu gehören vor allem die Generalisten unter den Immunzellen: zum Beispiel die Natürlichen Killerzellen und kleine und große Fresszellen, die Bakterien, Viren und Pilze im Blut beseitigen. Solche Zellen können viele verschiedene Eindringlinge unschädlich machen. Die großen Fresszellen, die Makrophagen, informieren außerdem die spezifische Abwehr über die Eindringlinge.

In der spezifischen Immunabwehr arbeiten andere Zellen. Sie sind stärker spezialisiert. Die T-Lymphozyten etwa reagieren nur auf bestimmte Stoffe. In der ersten Zeit ihres kurzen Lebens werden sie in der Thymusdrüse dazu "ausgebildet", diesen Stoff zu erkennen. Sie passen auf diese Stoffe wie ein Schlüssel ins Schloss.


Kurzer und lang dauernder Stress wirken unterschiedlich
Heute ist nachgewiesen: Sowohl vorübergehender akuter Stress als auch lang andauernde Belastungen verändern die Arbeit des Immunsystems. Aber in unterschiedlicher Form.

Bei akutem Stress wird die unspezifische Abwehr gestärkt, die spezifische Abwehr aber kurzfristig zurückgefahren. Bei Dauerstress leidet sowohl die spezifische als auch die unspezifische Immunabwehr.

Immunabwehr bei akutem Stress
Unter akutem Stress verstärkt unser Immunsystem die unspezifische Abwehr. Unser Körper bereitet sich darauf vor, mögliche Wunden oder andere körperliche Schäden schnell zu beseitigen. Er richtet sich darauf aus, körperliche Schäden schnell zu beheben.
Akute Stresssituationen sind heute meist nicht mehr mit Gefahren für Leib und Leben verbunden. Meist sind es Situationen, in denen wir uns kurzzeitig unter Druck fühlen, uns ärgern oder Angst haben.
Zum Beispiel, wenn wir eine Rede halten oder schwierige Aufgaben lösen sollen, wenn wir uns über Lärm ärgern oder uns selbst Extremsituationen aussetzen wie Bungee- oder Fallschirmspringen.

So reagiert unser Immunsystem:

  • die Zahl der weißen Blutkörperchen, der Fresszellen und der Natürlichen Killerzellen steigt
  • die Natürlichen Killerzellen sind stärker aktiv
  • spezialisierte Immunzellen wie die T-Lymphozyten teilen sich langsamer


Dauerstress macht krank
Lang andauernder Stress beeinträchtigt das Immunsystem insgesamt. Sowohl die unspezifische Immunabwehr als auch die spezifische sind geschwächt.
Chronischer Stress entsteht, wenn Menschen dauerhaft belastet sind, zum Beispiel nach dem Tod eines Partners.

Auch bei Menschen, die chronisch Kranke pflegen, sich scheiden lassen, arbeitslos werden oder sich am Arbeitsplatz, in der Schule oder zu Hause ständig überfordert fühlen, ist das Stresssystem oft überaktiv.
Das wirkt sich auf das Immunsystem aus:
 

  • die Zahl der Immunzellen im Blut sinkt
  • die Natürlichen Killerzellen sind weniger aktiv
  • wie beim akuten Stress teilen sich auch hier die T-Lymphozyten langsamer


Erreger haben leichtes Spiel
Wer unter Dauerstress steht, wird schneller krank und langsamer wieder gesund. Viren und andere Erreger haben ein leichtes Spiel. So können zum Beispiel in stressigen Zeiten die Herpes-Bläschen wiederkehren, die sonst das Immunsystem gut im Griff hat.
Wunden heilen langsamer. Sogar Impfungen wirken bei dauerhaft gestressten Menschen schlechter als bei anderen. Studien zeigten: Wer dauerhaft durch die Pflege eines chronisch kranken Angehörigen belastet ist, entwickelt nach einer Impfung nur halb so viele Antikörper wie vergleichbare andere Personen im gleichen Alter.


Wenn das Werkzeug zur Selbstheilung fehlt
Unser Körper produziert täglich Millionen von Zellen. Dabei passieren auch manchmal Baufehler: Das Erbgut der Zelle mutiert. Körpereigene Reparaturprozesse sorgen dafür, dass kein Schaden entsteht. Sie benötigen dazu bestimmte Enzyme. Studien an Tieren und Menschen zeigen: Unter Stress sind diese Enzyme weniger aktiv. Dadurch entstehen unter Umständen mehr von solchen Zellen, die Krebsgeschwulste ausbilden können.


Burnout Syndrom
Stress und andere Faktoren können das Burnout Syndrom verursachen.

Lesen Sie hier alle Informationen über das Burnout Syndrom


Aktiv Stress bewältigen
Fühlen Sie sich auch nach einem langen Wochenende nicht erholt, fahren schon bei kleinen Ärgernissen aus der Haut oder möchten sich am liebsten den ganzen Tag unter der Bettdecke verkriechen? Dann wird es höchste Zeit, etwas gegen Ihren Stress zu unternehmen.

Nehmen Sie es als Warnzeichen, wenn Sie reizbar sind, aggressiv oder weinerlich, sich nicht mehr konzentrieren können und Fehler machen. Auch chronische Kopfschmerzen und Herz-Kreislauf-Beschwerden zeigen Ihnen an: Stopp, hier muss ich innehalten und etwas gegen diesen Stress tun.

Steigern Sie Ihre Belastbarkeit
Je belastbarer Sie sind, desto besser können Sie mit Stress fertig werden. Wer sich nach einer turbulenten und anstrengenden Zeit rasch erholen kann, erkrankt weniger oft an Stressfolgen. Belastbar werden Sie vor allem, wenn Sie sich in belastenden Situationen nicht so schnell aufregen oder ängstigen. Mit anderen Worten: wenn Sie gelassener werden.

Wege zu mehr Gelassenheit:
Lernen Sie, sich zu entspannen. Dazu gibt es systematische Methoden. Aber auch Sport und die regelmäßige alltägliche Erholung helfen.

Finden Sie Lösungen für die Probleme, die Sie stressen, und organisieren Sie Ihre Zeit.

Wenn das nicht geht, überprüfen Sie Ihre Einstellungen: Erwarten Sie zuviel von sich? Kämpfen Sie gegen Windmühlen? Finden Sie heraus, ob Sie sich selbst unnötig unter Druck setzen.

Persönliche Schutzstrategie gegen Stress
Wer Wege kennt, sich selbst zu helfen, ist zuversichtlicher und erlebt weniger Stress. Persönliche Schutzstrategien tragen dazu bei, trotz Stress gesund zu bleiben.

Selbst Menschen, die traumatische Erlebnisse durchgemacht haben, werden nicht zwangsläufig krank. Studien nennen dafür folgende Faktoren:

 
Krisen und Misserfolge akzeptieren
Wer Lebenskrisen, Misserfolge und Fehlschläge akzeptiert und einen Sinn darin sehen kann, schafft auch den Ausstieg aus negativen Gefühlen.

Sich von Gefühlen nicht überwältigen lassen
Angst, Zweifel und Ärger zulassen und wahrnehmen, sich aber nicht davon bestimmen lassen: Auch das schützt vor Stress. Das fällt leichter, wenn man sich klar macht: Gefühle zeigen uns, wie wir etwas bewerten. Sie müssen aber nicht unser Verhalten diktieren.

Optimistisch sein und sich selbst vertrauen
Optimisten sehen das halb volle Glas, nicht das halb leere. Ihre Welt steckt voller Chancen. Sie vertrauen auf ihre Fähigkeiten, ihr Leben jetzt und in Zukunft gestalten zu können. Auch wenn es einmal anstrengend ist.

Einen Sinn im Leben finden
Sich für andere oder für eine Sache mit vollem Herzen zu engagieren gibt Sinn. Ebenso, wenn man sein Leben nach den eigenen Werten ausrichtet und danach handelt. Wer eigene Ziele verfolgt, ist zufriedener als derjenige, der sich nur treiben lässt.

Humor
Mit Lachen bauen Sie Stress ab und stärken Ihr Immunsystem. Humor hilft, belastende Situationen unter einem anderen Blickwinkel zu sehen und diese so zu entschärfen.

Kontakt zu anderen Menschen
Partner, Familie und Freunde helfen, Stress zu bewältigen. Studien belegen, dass Menschen länger leben die ein gutes soziales Netzwerk haben.

Ihre Einstellung is entscheidend
Situationen und Ereignisse, die wir als unangenehm, bedrohlich oder überfordernd empfinden, erzeugen Stress. Unsere Einstellung zu uns selbst und zu unseren Fähigkeiten spielt dabei eine große Rolle. Auch unsere Erwartungen an uns selbst und an andere sind wichtig.

Was für jemanden ein Stress-Auslöser ist, kann sehr unterschiedlich sein. Für den einen sind es viele Geschäftsreisen in knapper Zeit. Jemand anders ist nervös, wenn er vor vielen Menschen sprechen muss. Auch wer Angst um seinen Job hat, erlebt Stress. Ob eine Situation für Sie stressig ist, hängt vor allem davon ab, welche Strategien Sie haben, um damit fertig zu werden.

 
Problematik Perfektionismus
Vielleicht kennen auch Sie Menschen, die ständig mehr von sich erwarten, als sie leisten können. Sie legen sich mächtig ins Zeug und sind doch nie zufrieden. Statt dessen machen sie ihre Ergebnisse selbst klein. Ihre Geißel heißt: Perfektionismus.
Andere wiederum erreichen zwar ihre Ziele, müssen dafür aber übermäßig viel Energie aufwenden. Sie arbeiten ständig an ihrer Leistungsgrenze. Die Vorstellung, ein gesetztes Ziel nicht zu erreichen, lässt sie in Panik geraten. Sich einzugestehen etwas nicht zu schaffen ist für sie eine Katastrophe.

Überprüfen Sie Ihre Ansprüche
Passen Ihre Erwartungen an sich selbst zu dem, was Sie leisten können und wollen - zum Beispiel für Anerkennung im Beruf, Ihre Karriere oder ein eigenes Haus?
Ist Ihr Leben im Gleichgewicht?
Stimmt die Lebensqualität?

Wenn nicht, dann fragen Sie sich: Ist der Preis angemessen, den Sie für Ihr Anspruchsniveau zahlen und ob Sie diesen auch weiterhin zahlen wollen?

Gedanken machen Gefühle
Stress, Angst und Ärger entstehen oft durch die eigenen Einstellungen und Gedanken. Unser Gefühl antwortet darauf, wie wir die die Realität einschätzen - nicht unbedingt darauf, wie sie wirklich ist. Wie wahrscheinlich ist etwa, dass Ihnen tatsächlich gekündigt wird, wenn Sie eine bestimmte Aufgabe nicht rechtzeitig erledigen? Stimmt es, dass Sie keine Möglichkeiten haben, einen Abgabetermin zu verschieben? Wer solche Fragen realistisch beantwortet, wird in der Regel zu dem Ergebnis kommen: Die befürchtete Kündigung ist nicht sehr wahrscheinlich. Sie werden vermutlich sogar Wege finden, mit Ihrem Chef oder Auftraggeber eine neue Vereinbarung zu treffen, wann Sie die Aufgabe zu Ende bringen können.

Probleme lösen
Mit System Probleme lösen: Geraten Sie immer wieder durch ähnliche Ereignisse unter Druck? Dann sollten Sie sich die Situationen einmal genauer anschauen, in denen das passiert.

Die folgende Methode - in asiatischen Firmen gerne angewandt - hilft Ihnen, zu überlegen, wie Sie etwas daran ändern können:

Analize - plan - do - see

1. Analysieren Sie Ihr Problem
Beschreiben Sie Ihr Problem und sammeln Sie Lösungsansätze und Lösungsideen.

Überlegen Sie sich Antworten auf die folgenden Fragen:
 

  • Was genau stresst Sie?
  • Wer ist daran beteiligt?
  • Was passiert genau?
  • Welche Folgen hat die Stresssituation für Sie selbst?
  • Wodurch ist sie entstanden?
  • Was möchten Sie erreichen?
  • Wer könnte Ihnen helfen, das zu erreichen?


Ist das Problem zu komplex, teilen Sie es auf. Analysieren Sie dann nacheinander die Teilprobleme. So schaffen Sie es, komplexe Probleme viel einfacher zu bewältigen.


2. Planen
Wählen Sie den besten Lösungsansatz aus und machen Sie sich einen Plan
Machen Sie ein Brainstorming. Dazu sammeln Sie alle Lösungsideen, die Ihnen in den Sinn kommen.

Was könnten Sie tun, um die stressige Situation zu verändern?

Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Auch Kollegen oder Freunde, denen es ähnlich geht wie Ihnen, können dabei mitmachen. Lassen Sie sich von deren Ideen anregen. Ganz wichtig: Verzichten Sie zu diesem Zeitpunkt darauf, Ihre eigenen Ideen oder die der anderen zu kritisieren. Dann fällt Ihnen viel mehr ein.
Nun betrachten Sie Ihre Ideen kritisch. Welche Konsequenzen haben diese kurz- und langfristig? Für Sie selbst und für die anderen Beteiligten? Prüfen Sie die Vor- und Nachteile und wählen Sie die brauchbarste Strategie aus.

Planen Sie, wie Sie Ihre Idee umsetzen wollen und können. Wann, wo und wie wollen Sie Ihre Lösung zur Realität werden lassen? Gehen Sie dabei systematisch vor und überlegen Sie, ob Ihre Schritte realistisch sind.

3. Umsetzen
Jetzt lassen Sie Ihren Plan Realität werden. Am besten probieren Sie ihn zunächst in einer einfachen Situation aus. Lassen Sie sich Zeit und belohnen Sie sich schon für kleine Erfolge. Schritt für Schritt kommen Sie so Ihrem Ziel näher.

4. Kontrollieren
Überprüfen Sie nach einiger Zeit, ob sich Ihr Plan bewährt hat. Wenn ja: Klasse. Weiter so!


Wenn nicht, dann wiederholen Sie die Schritte 1 + 2 (Analyse und Planung). Manchmal helfen auch Arbeitskollegen oder Freunde dabei, neue Ideen und Sichtweisen zu entwickeln.


Raus aus der Zeitfalle
Mit einem guten Zeitmanagement bleiben Sie entspannt, auch wenn viel zu tun ist. Es hilft, den Überblick zu behalten und schützt so vor Stress.

Die wichtigsten Bausteine eines guten Zeitmanagement sind:
 

  • klare Ziele
  • schriftliche Tagespläne
  • sinnvolle und bewusst eingesetzte Pausen 


Einen Artikel zum Thema Zeitmanagement haben wir in Vorbereitung und stellen wir Ihnen in naher Zukunft hier zur Verfügung.


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Entspannen Sie sich
Sich zu entspannen kann man lernen. Sicherlich, manche Menschen geraten schneller in Stress als andere, das ist eine Frage des Temperaments. Wenn Sie aber zu den Senkrechtstartern in Sachen Stress gehören und so schnell wie das "HB-Männchen in die Luft gehen" oder wie ein Ferrari in unter 4 Sekunden auf 100 sind, ist es sinnvoll, dass Sie sich gezielt ein paar Techniken / Übungen aneignen, die Sie wieder ruhiger werden lassen.

 

Hier finden Sie 15 Übungen bzw. Techniken um schnell Stress abzubauen:
 

Technik 1: Bewusst Atmen I
Die erste Übung ist ganz einfach: Setzen Sie sich auf einen Stuhl, und lassen Sie den Atem fließen. Schenken Sie Ihrer Atmung Aufmerksamkeit.
Atmen Sie durch die Nase ein, wenn Sie den Impuls dazu verspüren. Diesen Impuls gibt Ihr Atemzentrum übrigens von ganz allein – dieser wichtige Vorgang passiert automatisch. Beginnen Sie die Atemübung: Zählen Sie beim Einatmen langsam bis drei. Gönnen sie dann ihrem Atem eine kurze Pause. Atmen Sie durch den Mund aus und bremsen sie dabei den Atemfluss etwas mit den Lippen ab. Zählen Sie dabei wieder bis drei, aber etwas langsamer als bei der Einatmung. Danach folgt wieder eine kurze Pause, bis der nächste Atemzug beginnt. Wiederholen Sie diese bewussten Atemzüge langsam und ohne Hast drei bis fünf Mal. Jeder einzelne Atemzug versorgt alle Zellen Ihres Körpers mit dem Lebenselixier Sauerstoff, also mit purer Energie. Der Atem liefert Ihnen, was der Stress Ihnen raubt: Energie.

Distanz zur Stresssituation durch Innehalten
Diese Konzentration auf die Atmung hilft Ihnen, bei sich selbst zu bleiben. Und gerade das ist unter Stress wichtig. Um sich bewusst Ihrer Atmung zuzuwenden, müssen Sie innehalten. Innezuhalten schafft die Distanz zur stressigen Situation. Machen Sie diese Übung in den nächsten Tagen, so oft Sie mögen, drei bis fünf Atemzüge sind jeweils ausreichend.

Technik 2: Bewegen Sie Sich
Bewegung ist ein natürliches Mittel gegen Stress. Marschieren Sie auf der Stelle, und nehmen Sie dabei die Arme mit. Nach ein bis zwei Minuten werden Sie sich frischer und leichter fühlen. Wenn Ihnen diese Übung im Büro unangenehm ist, dann laufen Sie auf dem Gang oder gehen zur Toilette - wichtig ist die Bewegung.

Technik 3: Bauen Sie Spannung auf
Setzen Sie sich aufrecht auf Ihren Stuhl. Beide Fußsohlen stehen auf dem Boden. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Körper und dann spannen Sie so viele Muskeln an wie möglich. Halten Sie die Spannung sieben bis 10 Sekunden. Lassen Sie dann locker, und spüren Sie, wie sich Ihr Körper anfühlt. Wiederholen Sie diese Übung noch ein- bis zweimal.

Technik 4: Bewusst Atmen II
Stellen Sie sich aufrecht hin, lassen Sie die Arme hängen. Mit dem Einatmen durch die Nase heben Sie Ihre Hände über die Seite nach oben über den Kopf. Beim Heben zeigen die Handflächen nach oben. Senken Sie beim Ausatmen durch den Mund, so, als würden Sie pfeifen, die Hände vor dem Körper ab. Die Handflächen zeigen nach unten, so, als wollten Sie einen großen Ball unter Wasser drücken. Wiederholen Sie diese Übung zwei bis drei Mal.

Technik 5: Konzentrieren Sie sich auf Details
Widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit intensiv einem Gegenstand in Ihrer Umgebung. Sehen Sie ihn sich genau an: Betrachten Sie seine Formen, Farben und Konturen. Hierzu eignen sich ganz alltägliche Gegenstände wie z. B. Schlüssel oder Büroutensilien. Versuchen Sie nicht mit Ihren Gedanken abszuschweifen. Am angenehmsten ist natürlich die Beschäftigungen mit Dingen, zu denen Sie eine Beziehung haben, etwa Bilder oder Urlaubssouvenirs. Wenn Sie sie betrachten, können Sie sich angenehme Situationen ins Gedächtnis rufen, die damit verknüpft sind.

Technik 6: Verwurzeln Sie sich
Setzen Sie sich so hin, dass Ihre beiden Fußsohlen den Boden berühren. Beginnen Sie damit, sich auf Ihre Atmung zu konzentrieren. Atmen Sie drei Atemzüge lang und beobachten Sie sich dabei. Lassen Sie einfach den Atem fließen, folgen Sie den automatischen Impulsen zum Ein- und Ausatmen. Wenn Sie gute Erfahrungen mit der "Zähltechnik" aus Übung 1 gemacht haben, können Sie diese Erfahrungen natürlich auch hier anwenden.

Spüren Sie den Boden unter Ihren Füßen
Richten Sie nun Ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Fußsohlen. Spüren Sie den Boden unter Ihren Füßen. Allein das kann Ihnen in einer hektischen Situation bereits helfen. Denn speziell dann, wenn Sie nicht wissen, wo Ihnen der Kopf steht, ist es beruhigend, unter den Füßen die Stabilität des Bodens zu spüren. Wenn Sie mit dieser Übung vertraut sind, dann stellt sich dieses Gefühl auch ohne vorherige Konzentration auf den Atem ein, einfach indem Sie Ihre Füße ganz bewusst auf den Boden stellen. Das kann auf die Schnelle hilfreich sein, wenn es z. B. in einem Meeting heiß her geht und Sie das Wort ergreifen wollen.

Stabil wie ein Baum
Steigern lässt sich das Gefühl der Stabilität noch, wenn Sie Ihre Phantasie zu Hilfe nehmen. Stellen Sie sich vor, von Ihren Füßen gehen tiefe, starke Wurzeln in den Boden. Auf diese Weise sind Sie stabil wie ein Baum: Egal, wie stürmisch der Wind um sie herum weht, Sie stehen sicher. Üben Sie die Kombination aus "atmen", "den Boden spüren" und "verwurzeln" mindestens dreimal pro Tag.

Technik 7: Reservieren Sie sich Auszeiten
Regelmäßige Pausen sind wichtig – das weiß jeder. Doch leider neigen wir schnell dazu, unsere Pausen in hektischen Zeiten zu opfern. Steuern Sie gegen: Gönnen Sie sich jeden Tag mehrere kurze Unterbrechungen, und üben Sie. Diese Pausen müssen nicht lang sein. Der Zeitaufwand für die Übungen, die sie bisher kennengelernt haben, ist ausgesprochen gering. Wichtig ist, dass Sie die Pausen wirklich einhalten und sich damit regelmäßig etwas Gutes tun.

Führen Sie feste Entspannungsrituale ein
Am besten, Sie reservieren sich fürs Üben feste Zeitpunkte in Ihrem Tagesablauf. Machen Sie Ihr Entspannungstraining zu einem festen Ritual wie z. B. Zähneputzen oder Händewaschen. Am besten, Sie tragen gleich in Ihren Kalender ein, wann genau Sie in den nächsten drei Tagen üben werden. Legen Sie jeden Tag mindestens drei Termine fest. Mit diesen kurzen Übungspausen schaffen Sie ein inneres Gegengewicht zu allen Dingen, die von außen auf Sie einstürmen.

Technik 8: Tagträumen
Haben Sie auch manchmal dieses "Ich muss hier raus"-Gefühl, wenn der Stress Sie fest im Griff hat? Sehnen Sie sich dann an den Strand einer einsamen Insel? Kein Problem, zumindest nicht für Ihre Phantasie. Mit der dieser Übung können Sie sich diese Insel selbst schaffen.

Tauchen Sie ab in Ihren Kurzurlaub
Beginnen Sie wieder mit der bewussten Atmung (mit oder ohne "Zählen", ganz wie es für Sie passt). Gehen Sie dann mit Hilfe Ihrer Phantasie auf Reisen. Ihr Ziel ist ein Ort, den Sie mögen, an dem Sie es schön finden. Das kann ein realer Ort sein, den Sie z. B. aus einem Urlaub kennen. Oder aber Sie erschaffen Sich in Ihrer Phantasie einen ganz persönlichen Ort, einen üppigen Garten, eine einsame Insel oder einen gleißenden Sandstrand. Schauen Sie sich um: Warum ist dort so schön? Welche Farben und Formen sind zu sehen? Gibt es etwas zu hören? Verbinden Sie einen bestimmten Geruch mit diesem Ort? Nehmen Sie die Eindrücke mit allen Sinnen bewusst wahr.

Flüchten Sie in Tagträume
Tagträumen können Sie beim Blick aus dem Fenster oder ganz unauffällig vor dem Computer, nicht jedoch bei Aufgaben, die Ihre volle Konzentration fordern. Wichtig ist, dass Sie sich nach einigen Minuten bewusst wieder von Ihren inneren Bilden lösen. Dazu ist es recht hilfreich, sich zu bewegen, also die Hände in die Luft zu nehmen und sich ausgiebig zu strecken.

Im Vergleich zu den bisherigen Übungen bzw. Techniken dauert der Tagtraum etwas länger: Sieben bis zehn Minuten sollten sie dafür veranschlagen. Er eignet sich für die Mittagspause oder für eine längere Pause zwischendurch, z. B. wenn Sie eine Aufgabe abgeschlossen haben und sich auf etwas Neues konzentrieren wollen. Planen Sie vorerst den Tagtraum einmal täglich ein, später können Sie dann nach Bedarf auf die Reise gehen.

Technik 9: Bereisen Sie Ihren Körper
Diese Übung können Sie im Sitzen oder im Liegen durchführen. Je nachdem, wie schnell Sie reisen, dauert sie zwischen fünf Minuten und einer halben Stunde. Besonders wohltuend ist die Körperreise nach Feierabend oder auch zur Regeneration nach dem Sport.

Den Körper entlang wandern
Beginnen Sie damit, dass Sie sich auf die Atmung konzentrieren. Nach drei bis fünf Atemzügen wenden Sie Ihre Aufmerksamkeit nun ganz bewusst den Füßen zu. Wandern Sie dann langsam mit Ihrer Aufmerksamkeit über die Unterschenkel, die Knie und die Oberschenkel bis zu den Hüften. Richten Sie dann Ihre Aufmerksamkeit auf die Wirbelsäule. Wandern Sie in Gedanken langsam Wirbel für Wirbel nach oben – über die Brustwirbelsäule, die Halswirbelsäule bis zum Hinterkopf. Von dort aus geht es mit der Aufmerksamkeit nach vorn zum Gesicht, zur Stirn, zu den Augen, der Nase, den Wangen, zum Mund und zum Kinn. Über den Hals wandern Sie in Gedanken zu beiden Schultern, den Oberarmen, den Ellbogen, den Unterarmen bis hin zu den Händen. Wenn Sie durch Ihren Körper gereist sind, dann versuchen Sie, ihn bewusst als Ganzes wahrzunehmen.

Allmählich kräftigere Bewegungen
Um wieder wach zu werden, beginnen Sie mit kleinen Bewegungen der Hände. Nehmen Sie die Arme dazu, später die Beine. Wenn Sie den Impuls dazu spüren, dann recken, strecken und räkeln Sie sich. Gähnen ist ebenfalls empfehlenswert. Lassen Sie die Bewegungen allmählich kräftiger werden, damit Sie auch sicher wieder ganz "da" sind.

Technik 10: Wecken Sie sich ganz bewusst
Damit Sie nach Ihrem Training wieder "ganz da" sind, müssen Sie die Übung bewusst beenden. Warum das so wichtig ist, können Sie sicher aus eigenen Erfahrungen ableiten. Bestimmt sind Sie schon einmal eingeschlafen oder kurz weggedöst, z. B. auf der Couch. Wenn Sie dann plötzlich geweckt werden, sind Sie irgendwie noch nicht ganz wach, haben Probleme mit der Orientierung und der Konzentration. Damit das nicht passiert, gewöhnen Sie sich nach Ihren Übungen an, sich bewusst zu "wecken" (Rücknahme genannt).

Wecken Sie sich selbst mit folgenden drei Schritten:
 

  • Recken und strecken Sie sich ausgiebig mit kräftigen Armbewegungen
  • Atmen Sie tief aus und ein
  • Öffnen Sie die Augen und richten Sie bewusst die Aufmerksamkeit auf die Realität, die Sie umgibt

 

Machen Sie es sich auf jeden Fall zur Gewohnheit, Ihre Trainingszeit bewusst zu beenden. Wenn Sie darin schon etwas geübt sind und in Ihrer Umgebung möglichst wenig Aufmerksamkeit erregen möchten, dann können Sie die Bewegungen von Armen und Beinen auch durch An- und Entspannen der Muskulatur ersetzen.

Eine Rücknahme ist immer empfehlenswert. Mit einer Ausnahme: Wenn Sie Entspannungsübungen einsetzen, um sich das Einschlafen zu erleichtern, dann lassen Sie die Rücknahme natürlich weg.

Technik 11: Üben Sie (sich in) Gelassenheit
Was erzeugt den meisten Stress? Anforderungen gerecht werden zu müssen, die kaum oder gar nicht zu schaffen sind. Entspannung ist die andere Seite der Medaille: einfach etwas ausprobieren und Erfahrungen sammeln, was sich tut und wie es wirkt. Ganz ohne Leistungsdruck.

Entspannung ohne Ehrgeiz
Um zu entspannen, müssen Sie überhaupt keinen äußeren Anforderungen gerecht werden. Ihren eigenen inneren Anforderungen, also z. B. Ihren Erwartungen, wie intensiv und vor allem wie schnell das Training Wirkung zeigen "muss", sollten Sie mit Gelassenheit begegnen. Ehrgeiz und Entspannung passen nicht zusammen, weil Ehrgeiz Stress erzeugt. Geben Sie Ihrem Ehrgeiz in Ihrem beruflichen Leben einen angemessenen Raum, erklären Sie aber das Entspannungstraining zur "ehrgeiz- und somit stressfreien Zone".

Lassen Sie locker, trainieren Sie, und vertrauen Sie darauf, dass Ihr Körper weiß, worum es geht. Sich in Gelassenheit zu üben ist übrigens eine gute Strategie gegen Stress. Marie von Ebner-Eschenbach formulierte so: „Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins.“

Technik 12: Erholung für müde Augen
Sicher haben Sie schon einmal mit intensiver Konzentration etwas gelesen oder am Computer gearbeitet. Dann blicken Sie auf und merken, wie müde sich die Augen anfühlen. Um den Augen Erholung zu gönnen, blicken Sie am besten in die Ferne. Schön wäre es natürlich, wenn dort etwas Grünes zu sehen wäre. Blinzeln Sie dabei häufiger, damit sich die Tränenflüssigkeit auf Ihren Augen wieder gut verteilen kann.

Ins Schwarze sehen
Dann stützen Sie Ihre Ellenbogen auf dem Tisch ab und bedecken Ihre Augen mit gewölbten Händen, ohne die Augäpfel zu berühren und ohne die Nase einzuquetschen. Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, dass Sie in schwarzen Samt blicken. Betrachten Sie zwei bis drei Minuten lang die Samtoberfläche langsam und sorgfältig. Dann nehmen Sie langsam die Hände von den Augen. Gewöhnen Sie sich an die Helligkeit, bevor Sie die Augen schließlich öffnen. Wenn Sie die Augen wieder geöffnet haben, blinzeln Sie ein paar Mal, um die Augen zu befeuchten.

Technik 13: Verbinden Sie Spannung und Atmung
Die erste Entspannungstechnik, die Sie kennen gelernt haben, beschäftigte sich mit der Atmung. Und das aus gutem Grund: Stress beeinträchtigt die Atmung. Bei Aufregung jeder Art schlägt das Herz schneller, und die Atmung beschleunigt sich, denn beide Körperfunktionen sind gekoppelt. Schneller zu atmen heißt in der Regel, flacher und damit weniger effektiv zu atmen. Das bedeutet, dass Ihrem Körper weniger Sauerstoff und damit auch weniger Energie zur Verfügung steht. Zudem führt Stress dazu, dass sich die Muskeln verspannen. Davon sind meist die Muskeln im Nacken betroffen, aber auch die Muskelnim Bereich der Brustwand. Angespannte Muskeln verhindern jedoch, dass sich Ihre Lunge beim Einatmen genügend Platz verschafft.

Wenn Sie sich angespannt und verspannt fühlen, dann kombinieren Sie zwischendurch die folgenden beiden Techniken – die erste kennen Sie schon aus Übung 3:

1. Anspannen und locker lassen
Setzen Sie sich aufrecht auf Ihren Stuhl. Beide Fußsohlen stehen auf dem Boden. Konzentrieren Sie sich auf Ihren Körper und dann spannen Sie so viele Muskeln an wie möglich. Halten Sie die Spannung sieben bis 10 Sekunden. Lassen Sie dann locker, und spüren Sie, wie sich Ihr Körper anfühlt. Wiederholen Sie diese Übung noch ein- bis zweimal.

2. In den Bauch atmen
Legen Sie dann eine Hand auf Ihren Bauch. Atmen Sie bewusst ein, und spüren Sie, wie sich Ihre Hand hebt. Atmen Sie dann wieder aus. Ihr Bauch senkt sich wieder. Machen Sie eine kleine Atempause. Erst wenn Sie wieder den deutlichen Impuls verspüren, atmen Sie erneut ein. Diese Bauchatmung ist sehr beruhigend. Man kann sie natürlich auch im Liegen machen, z. B. abends vor dem Einschlafen.

Technik 14: Üben Sie zu lächeln
In der Regel lächeln wir, wenn wir gut gelaunt sind, wenn wir uns also freuen. Lächeln kann Freude schenken, gute Laune erzeugen und Spannung lösen. Lächeln entspannt.
Probieren Sie es aus: Atmen Sie ruhig ein und aus. Runzeln Sie die Stirn und lassen Sie sie wieder locker. Bei einem der nächsten Einatemzüge lächeln Sie bewusst.

Anfangs werden sie dazu vielleicht die Mundwinkel in Bewegung setzen müssen. Später genügt es, mit den Augen zu lächeln. Sie können sich dabei vorstellen, wie Ihre Augenbrauen auseinander wandern. Natürlich kann es sein, dass Ihnen im Moment überhaupt nicht zum Lächeln zumute ist. Aber denken Sie daran: Es ist eine Übung. Lächeln Sie sich zu und finden Sie heraus, was passiert.

Sich selbst zulächeln
Als Erweiterung der Übung können Sie das Lächeln auch nach innen führen und es als "inneres Lächeln" Ihrem Körper zukommen lassen. Dieses innere Lächeln spielt z. B. im chinesischen Qi Gong eine wichtige Rolle. Beginnen Sie wie oben beschrieben mit einem Lächeln. Führen Sie dieses Lächeln zum höchsten Punkt des Kopfes und von dort aus zu den Organen: zur Lunge, dem Herzen, der Leber, der Milz und den Nieren. In der chinesischen Vorstellung sind allen diesen Organen verschiedene Emotionen zugeordnet, die je nach Ausprägung den Fluss von Energie ("Qi") behindern können. Lächeln entspannt und harmonisiert den Energiefluss.

Technik 15: Get balanced (Kommen Sie in Balance)
Manche Menschen besitzen ein beneidenswert ausgeglichenes Naturell und sind daher nur schwer aus der Ruhe zu bringen. Wenn Ihr Temperament aber eher einem Ferrari gleicht, können Sie einiges tun, um Ihre Widerstandsfähigkeit gegen Stress zu stärken.

Life-Work-Balance
Dieser Modebegriff bedeutet nichts anderes als ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. Wie dieses Verhältnis aussehen könnte, um "ausgeglichen" zu sein, das ist individuell unterschiedlich. Nur noch für den Job zu leben, sich dauernd Arbeit mit nach Hause zu nehmen, das hat mit Balance jedenfalls recht wenig zu tun. Räumen Sie sich auch während der Arbeit regelmäßige Pausen ein. Sie werden merken, dass Sie nach einer Pause Ihre Arbeit konzentrierter und produktiver fortsetzen können.

Genügend Schlaf
Konzentrationsstörungen, Reizbarkeit, Angst, Erschöpfung und depressive Verstimmungen müssen nicht gleich bedeuten, dass Sie ernsthaft krank sind. Möglicherweise fehlt Ihnen einfach Schlaf: Rund sechs bis acht Stunden braucht ein Erwachsener pro Nacht regelmäßig. Wenn Sie Ihre Ruhephasen kürzen, um mehr Zeit für die Arbeit zu haben, bezahlen Sie dafür mit geringerer Leistungsfähigkeit.

Vernünftige Ernährung
Haben Sie in der Mittagspause wieder einmal eine Portion Schweinebraten mit Knödel oder Currywurst mit Pommes hastig hinuntergeschlungen? Schweres Essen belastet Ihren Organismus und bremst den Tatendrang. Setzen Sie lieber auf leichte Kost und langsameres, bewusstes Essen. Sie sollte schnell verdaulich sein, alle erforderlichen Nährstoffe enthalten und natürlich gut schmecken.

Freizeit bewusst nutzen
Legen Sie sich ein Hobby zu – kaum etwas ist entspannender, als sich mit Dingen zu beschäftigen, die einen interessieren.

Finden Sie Ihre Mitte
Suchen Sie nach dem Ruhepol in sich selbst: Probieren Sie z. B. Qi Gong, Yoga oder Meditation und nutzen Sie diese Entspannungsübungen.

Diese Vorschläge sind nur Anregungen. Sie können sich davon inspirieren lassen, aber umsetzen müssen Sie diese oder eigene Ideen schon selbst.

Ich berate Sie gerne und stelle Ihnen ein ausgewogenes Sport- und Ernährungskonzept zusammen. Ich freue mich auf Ihre Anfragen.



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